Der Ball muss in den Korb

Oberliga-Automaten vergeigen Saisonstart in Adelsberg (62:44), zeigen sich aber verbessert bei Heimiegen gegen Ottendorf (85:58) und Chemnitz (81:57).

Vieles im Basketball hat sich verändert seit Dr. James Naismith 1881 den schönsten Sport der Welt erfunden hat. Aber eins ist immer gleich geblieben: Der verdammte Ball muss in den verf****** Korb. Dieses unwesentliche Detail war der ersten Herrenmannschaft des SV Automation leider pünktlich zu Saisonbeginn vollständig entfallen. Ob sich die Spieler nun wochenlang akribisch vorbereitet oder sich durch längere Phasen fokussierter Basketball-Abstinenz mental präpariert hatten, das Konzept die Murmel halbwegs präzise in Richtung einer in 3,05 Meter Höhe angebrachten Ring-Netz-Kombination zu wuchten, hat sich an diesem Sonntagmittag in Adelsberg niemandem so richtig erschlossen.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass zumindest die Verteidigungsleistung gegen die offensivstarken Veteranen der SG aller Ehren wert war – na gut, zumindest einiger Ehren. 62 Gegenpunkte sind, insbesondere angesichts der zahlreichen sich aus eigenen offensiven Fehlern für den Gegner ergebenen Möglichkeiten, durchaus akzeptabel und sollten im Normalfall wenigstens eine enge Schlussphase garantieren. Aber wer nur 44 eigene Zähler markiert muss sich eben fragen lassen, ob nicht eventuell Handball die passendere Freizeitbeschäftigung darstelle. Da hilft es auch nicht mehr Phrasen zu mangelnder Abstimmung und den Schwierigkeiten einer personell dünn besetzten Saisonvorbereitung vorzubringen. Ausreichend Gelegenheiten zum Abschluss waren gegeben. In Zukunft muss das Runde eben ins Runde.

Das klappte beim Heimdebüt gegen den BBC aus Ottendorf schon wesentlich besser. Auch hier blieb noch deutlich Luft nach oben in der Abschlussquote, aber mit 85 Punkten konnten die Jungs von Automation ihren Output aus dem ersten Spiel immerhin fast verdoppeln.

Mit der schlechten Leistung der Vorwoche im Hinterkopf, startete Automation, vor allem defensiv, sehr konzentriert und konnte sich im ersten Viertel bereits deutlich absetzen (23:7). An diese fokussierte Leistung konnte leider in Folge zunächst nicht angeknüpft werden. Dank Abstimmungs- bzw. Intensitätsproblemen in der Abwehrarbeit und einigen Schludrigkeiten am offensiven Ende des Feldes, konnten die Ottendorfer das zweite Viertel ausgeglichen gestalten. In der zweiten Halbzeit machten die Leipziger allerdings nicht den Fehler den BBC noch auf eine Kehrtwende hoffen zu lassen und so stand nach einem soliden Auftritt der erste Sieg der jungen Saison. Besonders schön: Alle Spieler konnten sich in die Scorerliste eintragen.

Nach einem spielfreien Wochenende und ausreichend Zeit zur Nachjustierung, trafen die Oberliga-Automaten schließlich vergangenen Samstag auf den Nachwuchs der Niners Chemnitz. Um sich nach zwei Spielen gegen tempotechnisch eher entspannt auftretende Teams nicht vom schnellen Spiel der Chemnitzer Jungspunde  überraschen zu lassen, übte sich die Truppe von Coach Dietze in der Vorwoche bereits gegen die Jugend des USC Leipzig im ruhigen Ballvortrag und flotten Zurücklaufen. Dieser Plan trug tatsächlich Früchte. Alles in allem präsentierten sich die Automaten gegen die jugendlichen Neunen unaufgeregt und aufmerksam. Einzig im zweiten Viertel lief in der Offensive unerklärlicherweise wieder einmal wenig zusammen (9:12). Solche Phasen darf sich die Mannschaft gegen stärkere Gegner einfach nicht erlauben. Gegen die Chemnitzer konnten sich die Jungs gemeinsam mit den Zuschauern aber am Ende trotzdem über einen verdienten und ungefährdeten Sieg freuen.

Das nächste Heimspiel gibt’s am 11.11. gegen HSG Lokomotive HTW Dresden. Wie immer (diese Saison) um 19 Uhr in der Scharnhorststraße.

Gegen SG Adelsberg: Anders, Auschra (3), Detterer (5), Franz (6), Isensee (3), Krause (2), Krüger (3), Scholz (6), Stratenwerth (4), Wotzka (12).

Gegen BBC Ottendorf-Okrilla: Anders (9), Auschra (4), Bradler (4), Detterer (7), Dziuballe (13), Franz (4), Isensee (6), Krause (4), Patzer (8), Scholz (10), Stratenwerth (8), Wotzka (8).

Gegen NINERS Chemnitz 3: Bradler (9), Detterer (6), Dziuballe (12), Franz (2), Isensee (6), Krause (11), Patzer (5), Scholz (7), Stratenwerth (5), Wotzka (18).