Ein Ende kann ein Anfang sein – auch für Altautomaten

Wie jede gute Erfolgsgeschichte beginnt auch der historische Final Four-Einzug von Team 2 mit einer Niederlage – mit einer Schlappe, die fast genau zwei Jahre zurückliegt.

Wir schreiben das Jahr 2014. Es ist Dienstag, der 22. April. Eure Automaten spielen noch im altehrwürdigen Dachsbau, in Leipzig-Paunsdorf. Die BSL-Saison läuft richtig gut für die zweite Mannschaft. Unter anderem fahren die Jungs um den damaligen Trainer Martin Bull sieben Siege in Folge ein (siehe „Vereinsgeschichte“ im großen Automation-Vereinslexikon). Nach der Hinrunde sieht alles danach aus, dass die Altautomaten erstmals ins Final Four einziehen. Aber vier Spieltage vor Schluss ist auf einmal der Wurm drin. Es hagelt fette Klatschen gegen die Lakers I und den BBVL III. Und so geht es am 22. April auf einmal wieder um alles: Mit dem USC IV kommt an diesem Tag der letzte verbliebene Konkurrent um den Final Four-Platz in den Dachsbau. Mit einem Sieg sind die Altautomaten sicher in der Endrunde. Da das Hinspiel mit 51:54 gewonnen wurde, würde sogar eine Niederlage mit maximal drei Punkten genügen – wenn das Team anschließend das letzte Saisonspiel gegen Borna gewinnt.

Wie das Schicksal so will, liegt der USC kurz vor Schluss mit fünf Punkten vorn. Aber eure Automaten bleiben cool. Martin Dvorak zieht zum Korb. Es folgt ein lässiger Durchstecker auf einen namentlich nicht genannten Spieler. Einfacher 1-0-Korbleger. Der Final Four-Einzug fast sicher – aber der Ball springt wieder aus dem Korb daneben. Eure Altautomaten können zwar noch einmal einen freien Dreier Richtung Korb schicken, aber auch dieser findet sein Ziel nicht. Das Spiel ist aus. Die Saison verkorblegert.

Fast exakt zwei Jahre später. Es ist Mittwoch, der 20. April 2016. Wieder steht Team 2 auf Platz 4. Nur ein Sieg trennt die Mannschaft vom Final Four. Und wieder geht es gegen den letzten verbliebenen Konkurrenten um den Einzug in die Endrunde. Die BSV Einheit Frohburg hat zwar ein Sieg weniger als die Altautomaten, dafür aber das Hinspiel gewonnen. Deswegen muss unbedingt ein Erfolg her, damit es dieses Mal klappt mit dem Final Four.

Auch wenn das Team mittlerweile runderneuert ist – mit Martin D., Ringo, Alexander W. und dem Korblegerverleger stehen nur noch vier Spieler auf dem Feld, die auch 2014 bereits dabei waren – scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Immer wieder spielen sich die Automaten besten Chancen heraus, um anschließend einfachste Korbleger zu verlegen. Gut nur, dass zumindest die Defense an diesem Mittwoch stimmt und genügend einfache Chancen herausgespielt werden können, damit trotz niedrigster Trefferquote immer mehr Punkte bei uns als beim Gegner stehen.

Bis Ende drittes Viertel liegt das Team um Spielertrainer Martin Dvorak immer so mit 9, 10, 12 Punkten vorn. Ganz schön nervenaufreibend, so ein enges Spiel, finden die alten Herren. Um die Herzen ein wenig zu schonen, entscheidet sich die Mannschaft nun, die Defense noch ein wenig anzuziehen und im Angriff nun auch mal die einfachen Dinge zu treffen. Was wie eine Standard-Floskel für die Ansprache in der Viertelpause klingt, funktioniert an diesen Abend aber ganz wunderbar. 33 Punkte streuen die Jungs in den letzten zehn Minuten der regulären Saison ein, Frohburg gelingen nur 13 Punkte. 77 zu 48 lautet der Endstand des Spieles mit dem die Altautomaten Mannschaftgeschichte schreiben: erste Final Four-Teilnahme check!

Das heißt im Klartext: Wir sehen uns am 30. April und 1. Mai in der Sporthalle am Rabet. Dann treten wir im Halbfinal zunächst auf die Könige des BSL. Wer das ist? Der USC IV. Genau jene Mannschaft, die uns vor zwei Jahren am Einzug ins Final Four gehindert hat. Jep, da ist noch eine Rechnung offen. Und auch wenn die Uniriesen die Übermannschaft der letzten beiden Jahre ist, wissen wir um unser Upset-Potential. Denn wer wüsste besser als wir, jede Erfolgsgeschichte beginnt mit einer Niederlage. Die Grundlagen wurden also gelegt – bereits vor zwei Jahren. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Oder, um es mit den Worten eines bekannten Volksphilosophen zu sagen: „Ein Ende kann ein Anfang sein – auch für Altautomaten.“

 

Infos für alle Fans und Pappschild-Träger: Das Spiel am Samstag gegen den USC beginnt um 16 Uhr in der Sporthalle am Rabet (Konradstraße 30, 04315 Leipzig).

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