Die 1. Herren des SV Automation verliert auf kuriose Weise nach Verlängerung mit 83:98 gegen Plauen und gewinnt souverän mit 65:77 in Chemnitz.
Es war nur eine kleine Randnotiz der diesjährigen Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Der mongolische Ringer Mandakhnaran Ganzorig hatte sich nach seinem Sieg gegen den Usbeken Ichtijor Nawrusow bereits ausgiebig über seine Bronzemedaille gefreut, bevor das Kampfgericht einem Einspruch der Usbeken stattgab und ihm das Edelmetall wieder aberkannte. Durch die Medien ging die Geschichte aufgrund des ungewöhnlichen Protestes der mongolischen Trainer, die sich dem größten Teil ihrer Kleidung entledigten und diese wutentbrannt vor den Richtertisch warfen.
Nach dem dritten Spieltag in der Herren-Oberliga können die Jungs der Automation das Leid der Mongolen nun ein wenig besser nachvollziehen. Nach einer durchwachsenen Partie mit dramatischer Schlussphase zeigte die Anzeigetafel einen 76:75 Sieg für den SV 61 an. Mit zwei Dreiern in den letzten anderthalb Minuten schienen Lucas Wotzka und Patrick Funke dem Team gerade so den Heimsieg gerettet zu haben. Vorangegangen war eine kräfteraubendes Spiel, in dem sich die Truppe von Coach Dietze Stück für Stück wieder aus einem Loch herausgearbeitet hatte, das sie sich mit einem äußerst schwachen ersten Viertel selbst gegraben hatte. Die im Vergleich zur letzten Saison stark verbesserten Plauener hatten diesen Bemühungen der Automation immer wieder Läufe entgegengesetzt, in denen sie innerhalb kürzester Zeit mehrere, teils sehr schwierige Würfe aus der Distanz einnetzten. Im abschließenden Huddle war deshalb völlig zurecht von einem „glücklichen“ Sieg die Rede.
So glücklich war der Sieg dann allerdings doch nicht. Als bereits die ersten Spieler unter der Dusche standen pfiffen die Schiedsrichter zur allgemeinen Verblüffung das Spiel noch einmal an. Sie hatten auf dem Spielberichtsbogen einen Fehler entdeckt. Im dritten Viertel war ein Dreier der Plauern nur mit zwei Punkten gezählt worden, so dass das Scoreboard bei der Schlusssirene eigentlich Gleichstand hätte anzeigen müssen. Die Verwirrung war groß, die Proteste energisch und die Leistung in der folgenden Verlängerung unterirdisch. Der sicher geglaubte Sieg schließlich genauso dahin wie Schalkes Meisterschaft 2001. Immerhin war Kapitän Scholz, der verletzungsbedingt als Co-Trainer agieren musste, und der bekanntermaßen die textilfeindliche Einstellung des mongolischen Trainerduos teilt (siehe Foto aus dem Trainingslager), bereits auf dem Heimweg als der Fehler auffiel. Auf einen Striptease des Trainers durften die Automaten also verzichten.
Bei Auswärtssieg gegen Chemnitz beschränkte sich die Kuriosität dann erfreulicherweise nur auf die für ein Seniorenspiel eher ungewöhnliche Anpfiffszeit. Sonntagmorgens um 10 Uhr ging es los. Hatten sich die Chemnitzer davon erwartet die Mannschaft aus Leipzig noch im Halbschlaf zu überraschen, sollten sie jedoch enttäuscht werden. Die Spieler der Automation präsentierten sich nach gemeinsamem Frühstück hellwach und konzentriert. Zwar konnten sie sich bis ins vierte Viertel hinein nie richtig absetzen – dafür zeigte der SSV gerade am offensiven Ende zu viel Klasse –, aber sie blieben stets in Führung und spielten ein für automatische Verhältnis bemerkenswert kontrolliertes Match. Gegen Mitte des vierten Viertels wuchs der Vorsprung dann auf eine zweistellige Differenz an, so dass es nach zwei knappen Spielen mit insgesamt drei Verlängerungen in der Schlussphase endlich einmal wieder nicht allzu brenzlig wurde. Darüber wird sich Trainer Jens Dietze bestimmt gefreut haben. Wie auch über den ausgeglichenen Auftritt seiner Mannschaft, bei dem der Ball teilweise sehr gut lief und abermals jeder einzelne Spieler mit starken Szenen zu gefallen wusste.
Mit drei (fast 4) Siegen aus vier Spielen steht die Automation in der Liga gut da. Nächsten Samstag um 18 Uhr in der dritten Grundschule gegen HSG Lokomotive HTW Dresden soll die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden. Alle rumkommen!
Automation mit fast zwei weiteren Siegen in der Oberliga
Die 1. Herren des SV Automation verliert auf kuriose Weise nach Verlängerung mit 83:98 gegen Plauen und gewinnt souverän mit 65:77 in Chemnitz.
Es war nur eine kleine Randnotiz der diesjährigen Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Der mongolische Ringer Mandakhnaran Ganzorig hatte sich nach seinem Sieg gegen den Usbeken Ichtijor Nawrusow bereits ausgiebig über seine Bronzemedaille gefreut, bevor das Kampfgericht einem Einspruch der Usbeken stattgab und ihm das Edelmetall wieder aberkannte. Durch die Medien ging die Geschichte aufgrund des ungewöhnlichen Protestes der mongolischen Trainer, die sich dem größten Teil ihrer Kleidung entledigten und diese wutentbrannt vor den Richtertisch warfen.
Nach dem dritten Spieltag in der Herren-Oberliga können die Jungs der Automation das Leid der Mongolen nun ein wenig besser nachvollziehen. Nach einer durchwachsenen Partie mit dramatischer Schlussphase zeigte die Anzeigetafel einen 76:75 Sieg für den SV 61 an. Mit zwei Dreiern in den letzten anderthalb Minuten schienen Lucas Wotzka und Patrick Funke dem Team gerade so den Heimsieg gerettet zu haben. Vorangegangen war eine kräfteraubendes Spiel, in dem sich die Truppe von Coach Dietze Stück für Stück wieder aus einem Loch herausgearbeitet hatte, das sie sich mit einem äußerst schwachen ersten Viertel selbst gegraben hatte. Die im Vergleich zur letzten Saison stark verbesserten Plauener hatten diesen Bemühungen der Automation immer wieder Läufe entgegengesetzt, in denen sie innerhalb kürzester Zeit mehrere, teils sehr schwierige Würfe aus der Distanz einnetzten. Im abschließenden Huddle war deshalb völlig zurecht von einem „glücklichen“ Sieg die Rede.
So glücklich war der Sieg dann allerdings doch nicht. Als bereits die ersten Spieler unter der Dusche standen pfiffen die Schiedsrichter zur allgemeinen Verblüffung das Spiel noch einmal an. Sie hatten auf dem Spielberichtsbogen einen Fehler entdeckt. Im dritten Viertel war ein Dreier der Plauern nur mit zwei Punkten gezählt worden, so dass das Scoreboard bei der Schlusssirene eigentlich Gleichstand hätte anzeigen müssen. Die Verwirrung war groß, die Proteste energisch und die Leistung in der folgenden Verlängerung unterirdisch. Der sicher geglaubte Sieg schließlich genauso dahin wie Schalkes Meisterschaft 2001. Immerhin war Kapitän Scholz, der verletzungsbedingt als Co-Trainer agieren musste, und der bekanntermaßen die textilfeindliche Einstellung des mongolischen Trainerduos teilt (siehe Foto aus dem Trainingslager), bereits auf dem Heimweg als der Fehler auffiel. Auf einen Striptease des Trainers durften die Automaten also verzichten.
Bei Auswärtssieg gegen Chemnitz beschränkte sich die Kuriosität dann erfreulicherweise nur auf die für ein Seniorenspiel eher ungewöhnliche Anpfiffszeit. Sonntagmorgens um 10 Uhr ging es los. Hatten sich die Chemnitzer davon erwartet die Mannschaft aus Leipzig noch im Halbschlaf zu überraschen, sollten sie jedoch enttäuscht werden. Die Spieler der Automation präsentierten sich nach gemeinsamem Frühstück hellwach und konzentriert. Zwar konnten sie sich bis ins vierte Viertel hinein nie richtig absetzen – dafür zeigte der SSV gerade am offensiven Ende zu viel Klasse –, aber sie blieben stets in Führung und spielten ein für automatische Verhältnis bemerkenswert kontrolliertes Match. Gegen Mitte des vierten Viertels wuchs der Vorsprung dann auf eine zweistellige Differenz an, so dass es nach zwei knappen Spielen mit insgesamt drei Verlängerungen in der Schlussphase endlich einmal wieder nicht allzu brenzlig wurde. Darüber wird sich Trainer Jens Dietze bestimmt gefreut haben. Wie auch über den ausgeglichenen Auftritt seiner Mannschaft, bei dem der Ball teilweise sehr gut lief und abermals jeder einzelne Spieler mit starken Szenen zu gefallen wusste.
Mit drei (fast 4) Siegen aus vier Spielen steht die Automation in der Liga gut da. Nächsten Samstag um 18 Uhr in der dritten Grundschule gegen HSG Lokomotive HTW Dresden soll die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden. Alle rumkommen!
Vs. Plauen Homesquad: Auschra, 2; Bradler, 16; Detterer; Eismann, 4; Franz, 6; Funke, 6; Hansen, 5; Krüger, 19; Patzer; Poss, 4; Stratenwerth, 12; Wotzka, 9.
Vs. SSV Chemnitz: Auschra, 5; Eismann, 11; Franz, 8; Funke, 5; Krüger, 19; Poss, 4; Scholz, 7; Stratenwerth, 6; Wotzka, 12.
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